Im November konnte ich das Thema Aussortieren und Aufräumen richtig gut umsetzen. Es hat Spaß gemacht, mich meinen Dingen Schritt für Schritt zu widmen und von Grund auf auszusortieren. Ich habe mich dabei von den Techniken des Magic Cleaning von Marie Kondo inspirieren lassen. Mein Ziel war es, dass ich mit einem guten Gefühl von Dingen trenne, so dass nur noch die Dinge übrig bleiben, die mich glücklich machen.
Warum ich diese Reihe gestartet habe, kannst du in meinem Artikel Gewohnheiten entwickeln mit dem 1000 Minuten Experiment nachlesen. Dort findest du auch eine Übersicht über alle bis dato abgeschlossenen Experimente.
Inhalt
Unterschied zwischen Aussortieren, Aufräumen und Putzen
Erst durch Marie Kondo habe ich überhaupt richtig verstanden, dass es einen fundamentalen Unterschied zwischen Aussortieren, Aufräumen und Putzen gibt. Diese drei Vorgänge unterscheiden sich grundlegend voneinander. Als Erstes kommt immer das Aussortieren. Das bewusste Entscheiden, welche Dinge auch in Zukunft bei mir bleiben dürfen und weiterhin zu mir und meinem Leben gehören. Durch diesen Schritt wird als erstes festgelegt, was dann im zweiten Schritt aufgeräumt wird. Aufräumen bedeutet, dass jedem Gegenstand ein Platz zugeordnet wird. Je besser man aussortiert hat, umso leichter fällt das Aufräumen. Jedes einzelne Ding hat einen bestimmten Platz an den es immer wieder nach seiner Benutzung zurückgeräumt wird. Ganz einfach eigentlich.
Und Putzen ist dann in dieser Denkweise etwas ganz anderes als Aussortieren und Aufräumen. Sobald einmal alles sortiert und jeweils ein Platz zugeordnet ist, wird das Putzen zur meditativen Tätigkeit. Für die Reinigung der Wohnung und der Dinge selbst, ist keinerlei Denken erforderlich. Das Denken ist mit dem Schritt des Sortierens erledigt. Das Aufräumen kann ohne viel Nachdenken geschehen und zur Routine werden. Und das Putzen selbst kann dann noch leichter geschehen.
Nie wieder Aufräumen
Dieses unglaubliche Versprechen gibt Marie Kondo in ihren Büchern. Das hat mich neugierig gemacht. Sie behauptet, dass einmal richtig aussortiert und aufgeräumt ein ganzes Leben lang anhält. Wenn ich alle Dinge, die in meiner Wohnung bleiben dürfen, bewusst auswähle und ihnen einen festen Platz zuweise (an die ich sie nach Benutzung sofort wieder zurückräume), muss ich nie mehr im Leben aufräumen. Ich war also unglaublich motiviert mich einmal richtig all meinen Besitztümern zu widmen. Alle meine Dinge mit Aufmerksamkeit zu betrachten und ihnen, wenn sie bleiben dürfen, einen Platz zuweisen.
Kategorie für Kategorie die Dinge sortieren
Bisher habe ich immer Zimmer für Zimmer aufräumen und auf diese Weise Ordnung schaffen wollen. Also erst die Küche, dann das Schlafzimmer, zwischendurch der Flur und das Badezimmer, usw. Marie Kondo schlägt vor, sich mit Hilfe von Kategorien den Dingen zu nähern. Also zum Beispiel mit allen Kleidungsstücken anzufangen. Als nächstes alle Bücher in Angriff zu nehmen, dann den Papierkram, usw. Durch diesen Trick macht man sich erst einmal die Menge bewusst, die überall versteckt ist. Meist liegen Dinge derselben Kategorien in verschiedenen Räumen verteilt. Mit dieser Methode habe ich erstmals einen wirklichen Überblick bekommen.
Was habe ich erwartet und wie war es wirklich
Ich habe mich auf dieses Experiment gefreut. Ich räume gerne auf und hänge auch nicht an vielen Dingen. Ich sammle kein Nippes und besitze kaum Staubfänger-Deko. Dennoch hat sich über die Jahre viel angesammelt und ich wusste, dass ich mit etwas Einsatz auf jeden Fall mehr Raum und Leichtigkeit in meiner Wohnung schaffen kann. Wie auf dem Bild oben ersichtlich, kommt vor der Ordnung das Chaos. Ich habe vieles aussortiert und habe jetzt viele halbleere Schränke und Regale. Und weil ich nicht jedes Wochenende nur zu Hause am Aufräumen bin, wird sich dieser Zustand wohl leider noch etwas hinziehen.
Fundierte Erfahrungen machen
Ich habe ganz deutlich erfahren, wie gut es tut, Dinge wegzugeben, die ich nicht mehr in meinem Leben brauche und möchte. Selbst wenn es nur Papierkram war, der wenig Platz weggenommen hat: Die Leichtigkeit nach jedem Gang zur Altpapiertonne war körperlich spürbar. Das hatte ich so nicht erwartet. Durch diese Erfahrung war ich motiviert weiterzumachen, auch wenn die Resultate immer weniger sichtbar waren Klamotten sortieren macht mehr aus, als zwei Schuhkartons mit Büromaterial zu sichten.
Lernen
Ich habe gelernt, dass es einen fundamentalen Unterschied zwischen dem Aufräumen und dem Putzen gibt. Ich habe hier einen wahren Aha-Effekt erlebt. Das Aufräumen selbst braucht Fokus und Konzentration. Marie Kondo schlägt vor keine Musik dabei zu hören. Und tatsächlich hat mir das Aussortieren und Aufräumen in Stille sehr gut gefallen. Für einen ordentlichen Hausputz entgegen darf gerne getanzt und gesungen werden.
Mehr Fokus im Alltag
Bei diesem Experiment kam der Fokus ganz automatisch. Ich habe beim Aussortieren geübt, mich ganz auf eine Kategorie zu fokussieren und diese ohne den Blick nach links und rechts durchzuarbeiten. So ist am Anfang eher mehr als weniger Chaos entstanden, weil ich an diversen Stellen meiner Wohnung kleine “Baustellen” aufgemacht habe. Umso radikaler der Fokus, desto nachhaltiger dann der Effekt. Ich erfreue mich immer noch fast jeden Tag über den Blick in meinen Kleiderschrank. Nur noch ausgesuchte Kleidungsstücke und alles auf einen Blick sichtbar. Ich bin der festen Überzeugung, dass der Fokus bei Alltagsdingen auch das Denken zu allen anderen Dingen frei macht.
Stolz auf mich sein, dass ich 1000 Minuten geschafft habe
Ich bin stolz, dass ich endlich einmal “richtig” aussortiert und aufgeräumt habe. Wie Nun ja, ich bin noch nicht fertig. Aber dieses Mal fühlt es sich so an, als ob ich einen bedeutsamen Schritt gemacht habe und nicht in vier Wochen wieder von Vorne anfangen muss. Ich habe das Grundprinzip verstanden und erfahren, dass ich dann Ordnung schaffe, wenn ich Dinge wertschätze und ihnen einen festen Platz zuweise. Wenn ich mich daran orientiere, dann ist es die natürliche Folge, dass mich die Dinge in meiner Umgebung glücklich machen.
Spaß haben
Spaß hatte ich bei diesem Experiment auf jeden Fall. Vielleicht hat nicht jeder Mensch Freude am Aufräumen. Für mich war es einfach und leicht. Auch das Sortieren und das sich Trennen von Dingen, fiel mir leicht und ich konnte es mit Freude im Herzen tun. Am Liebsten hätte ich in meinem Alltag noch mehr Zeit für dieses Experiment einplanen wollen. Jede Aktion hat nämlich länger gedauert als gedacht. Aber die Zeit verging wie im Flug. Ein untrügliches Zeichen für einen Flow und Freude am Tun.
Was ist das nächste 1000 Minuten Experiment
Im Dezember 2021 möchte ich 1000 Minuten bewusst und in Stille Essen. 1000 Minuten sind etwa 30 Minuten pro Tag, die ich für das bewusste Genießen meiner Mahlzeiten reservieren möchte. Das ist definitiv eine Aufgabe, bei der ich täglich dranbleiben muss. Sollte ich hier mit den Minuten in den Rückstand kommen, werde ich das nur schwer aufholen können. Ich will ja nicht künstlich 60 Minuten bei einer Mahlzeit sitzen bleiben. Für meine persönliche Definition zählen nur Mahlzeiten, die ich alleine und ohne Radio, Telefon oder ähnliches verbringe. Somit fallen die Mahlzeiten an den Feiertagen und Essen mit Freunden aus der Rechnung raus. Vielleicht werden so meine Frühstückszeiten länger und ruhiger. Ich bin gespannt.
Hast du vielleicht auch eine Idee, welche neue Gewohnheit du in dein Leben holen möchtest? Passend zum neuen Jahr 2022?
Im Januar werde ich mich – so wie es jetzt aussieht – dem lauten Mantra Singen widmen. Aber vielleicht wird in 3 Wochen auch ein ganz anderes Thema dran sein. Zum Glück darf ich das ganz alleine entscheiden.
Hier die Links zu meinen anderen 1000 Minuten Experimenten
- 1000 Minuten Experiment #1: Ashtanga Yoga
- 1000 Minuten Experiment #2: Lesen
- 1000 Minuten Experiment #3: Earthing
- 1000 Minuten Experiment #4: Pranayama
- 1000 Minuten Experiment #5: Astrologie Lernen (gescheitert)
- 1000 Minuten Experiment #6: Persönliche Gespräche
- 1000 Minuten Experiment #8: Bewusst Essen (gescheitert?)
- 1000 Minuten Experiment #9: Podcast für die tägliche Meditation
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